18.september
 
morgähn! es ist sonntag, und ganz unüblich um 7uhr schon wach. orli räkelt sich nochmals kurz in seinem schlafsack, und dann ist definitiv tagwache. umziehen und ab ins auto. um dieses aufzuwärmen fahren wir los zum gullfos. einer der atraktiven wasserfälle islands.
 
hier auf dem parkplatz angekommen sind wir fast davon geflogen. ein eisiger starker wind weht uns entgegen, so dass es die autotüre von alleine aufreisst. zuerst wird gefrühstückt. das wasser vom vortag ist dank thermos noch heiss genug, um eine ovomaltine an zu rühren. eine richtige konfischnitte gehört auch dazu.
in winddichte kleidung eingehüllt ziehen wir mit kamera stativ und etlichem zubehör los. das fotografiern ganz alleine vor solch einer kulisse, macht unheimlich spass. filmchen werden gedreht, und so manche fototechnik ausprobiert. und immer wieder innehalten und staunen ob der schönheit der natur und ihrer gewalt. so haben wir uns schon wieder drei stunden vergessen, und die finger werden langsam gstabig.
 
so beschliessen wir uns einen kaffe im gullfoskaffi zu genehmigen und etwas die souveniers zu betrachten.
 
jetzt gehts los ins hochland. auf der f35 über die kjölur. die strasse verändert sich mit jedem kilometer etwas ins negative. so holpern wir mit 30kmh über die wellblechpiste. die landschaft wird immer steiniger und öder. hie und da blinzelt unter der wolkendecke das eis des langjökull hervor und auf der ebene leuchten uns in starken farben einige vegetationsspuren an. das wetter ist düster, kein regen aber zunehmend windiger. während wir so dahin tuckern und orli das auto souverän um jedes schlagloch und grösseren stein herum manöveriert, begegnen uns gerade mal zwei fahrzeuge.
nach 50km die abzweigung - kerlingarfjöll. in diese berge wollen wir gehen und ein bis zwei tage wandern, und in den warmen bächen baden. die strasse da hinauf ist wesentlich besser, wenn auch noch holperig, und führt an einem schönen wasserfall vorbei. nicht sehr imposant aber gut genung einen halt ein zu legen. gerade in diesem moment kommt die sonne kurz hinter einer wolke hervor un zaubert ein flaches angenehmes licht in den wasserfall. danke!
 
die letzten kurven sind eng und steil aber der untergrund gut. auf knapp 1000 m.ü.m. kommen wir bei der herberge an. es brennt ein licht am gebäude, aber sonst ist es ruhig und niemand zu sehen. ich steige aus, habe es jedenfalls versucht aber der wind hat sich gegen die autotüre gestemmt. mit erheblichem kraftaufwand gelingt es mir dennoch hinaus und ich gehe ums haus herum. ha, ein auto, dessen motor noch oder wieder läft. und ein hund der mich mit ziemlich stoischer ruhe anschaut. an der türe lese ich: closed; see you in summertime 2012. da kommt mir ein älterer urchiger islälnder entgegen und spricht mich mit tiefer freundlicher stimme an. mit meinen wenigen englischkenntnissen können wir uns doch etwas unterhalten. nichts zu machen. die hütte bleibt verschlossen und er rät uns, nach hveravellir zu fahren, da sei möglicherweise noch jemand da. und der hotpot sei auch wärmer.
 
also ziehen wir uns wieder wasser- und winddicht an, packen die kamera und gehen für eine stunde wandern. wandern ist etwas übertrieben. wir kämpfen mehr mit dem wind. aber das wenige was wir vom kerlingarfjöll sehen ist beeindruckend. das ganze tal riecht nach schwefel, und obschon bewölkt sind die farben beinahe blendend. und da kommt doch noch ein kurzer sonnenstrahl um das grün noch zu verstärken.
 
wir befolgen den rat des einheimischen, und machen uns auf den weg talwärts. 10km hinunter und weitere 28km nordwärts, der wind wird immer stärker und in der ferne sieht man die sandstürme. je näher wir dem ziel entgegen fahren, desto windiger und sandiger wird es. bald mischt sich noch regen dazu und es wird immer unheimlicher. zumal wir alleine auf weiter flur sind, und wir seither niemandem mehr begegnen.
mit einem naturereignis reicher schaffen wir es. das auto verlassen, ist auch hier kaum möglich, müssen es aber, um zu unserer unterkunft zu kommen. an ein übernachten im auto ist nicht zu denken. so bleibt uns, neben acht weiteren personen, nur im massenlager zu übernachten. das geht so ziemlich gut vonstatten, obschon die kü,che klein ist. aber die schlafräme sind angemessen und warm. da es keine steckdose gibt können wir auch unsere akkus und laptops nicht laden. und so gehen wir mit regengeklopfe und windgehäule schlafen.
guet nacht!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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